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Kleidung der Schwestern

Bis ins Spätmittelalter war es relativ schwierig, Schwestern anhand ihrer Kleidung einem bestimmten Orden zuzuordnen. Der Kleidungsschnitt war mehr oder weniger uniform, und auch die Kopfbedeckungen unterschieden sich nicht. Laut Benediktiner-Regel kamen keine gefärbten Stoffe zum Einsatz, man verwendete, was vor Ort billig zu haben war. Somit variierte die Farbe der Oberbekleidung je nach Verfügbarkeit von Grau über Braun bis Schwarz. 

Die unten stehenden Angaben lassen sich für Schwestern nahezu aller Ordenszugehörigkeiten verwenden, hier sollte aber jeweils eine eigene Recherche anschließen bzw. wird in den Unterkategorien behandelt.

 

Zu den Bildern:

Links eine Schwester unklarer Ordenszugehörigkeit.

Mittig ein Portrait der Hildegard von Bingen mit ihrem Lehrer, dem Mönch Volmar. Beide tragen den Habit der Benediktiner, wobei interessanterweise die Farben variieren. Volmar trägt Braun, Hildegard ein dunkles Grau oder Schwarz.

Die Nonnen rechts befinden sich wahrscheinlich beim Chorgebet und tragen zusätzlich einen Chormantel (Radmantel). Es dürfte sich um Franziskanerinnen handeln, da sie Sandalen tragen. Auffällig ist auch hier, dass sich die Farbe der Kleidung unterscheidet, sie variiert von Braun bis zu fast reinem Schwarz.

   

 

Nonnen unklarer Ordenszugehörigkeit

Sehr schön sieht man hier die Kombination von Tunika (hier hell) sowie Kukulle/Chorgewand (in diversen Schattierungen).

 

 

Unterkleidung

Unterkleid aus Leinen oder Wolle; wadenlang, schmal geschnittene Ärmel, kleiner Halsausschnitt.

(Ein Unterhemd/Leibhemd kann man nicht grundsätzlich als gegeben annehmen, in manchen Orden galt es als verpönt. Aus heutiger Sicht und für den Reenactment-Bedarf kann ein Unterhemd deutliche Vorteile bringen, daher sei es hier mit aufgeführt.)

Strümpfe, knielang, aus Wollstoff (genäht, nicht genadelt)

Erkenntnisse über sonstige Unterwäsche bei Frauen fehlen leider komplett

 

Oberbekleidung = Tunika (Cotta)

Naturfarbenes Kleid aus ungefärbter Wolle, einfacher Schnitt, bodenlang, enge Ärmel.

Auf den meisten hier gezeigten Abbildungen lugt dieses Kleid unter den Chorgewändern hervor. Meist ist es von hellerer Farbe als das Chorgewand, es gibt aber auch dunkle Varianten. Man hat genommen, was billig zu haben (oder vorhanden) war.

 

Skapulier

Es wurde im Sinne einer Schürze über der Tunika bei der Arbeit getragen. Es war nicht Bestandteil des eigentlichen Habits, sondern diente alleine dem Schutz der Kleidung. Ein Skapulier wird nur im Zusammenhang mit der Tunika getragen, nie zusammen mit dem Chorgewand. Das Skapulier findet sich nicht in allen Orden. Bei den Hospitalitern beispielsweise ist es wohl nicht verwendet worden.

 

Überkleid/Chorgewand

Auch Nonnen trugen (und tragen auch heute noch) überweite Chorgewänder ähnlich denen der Mönche.

Bei einigen Orden ist ein Chormantel üblich, bei anderen nicht.

Dunkles Kleid aus Wolle, ebenfalls einfach geschnitten, jedoch mit mehr Stoff-Fülle, weite Ärmel.

Das Chorgewand wird ungegürtet getragen.

 

Schleier

Gebende (Kinn- und Stirnbinde) aus Leinen, alternativ kann auch eine Haube zum Einsatz kommen.

Heller Wimpel aus Leinen oder feiner Wolle

Schleier: weiß (Leinen oder Wolle) für Novizinen, schwarz für Schwestern (Wolle)

Die Länge des Schleiers variiert je nach Abbildung. Man findet sowohl sehr kurze Schleier, die lediglich bis zum Halsansatz reichen, als auch recht lange Exemplare, wie auf einigen der Bilder hier zu sehen. Über die Form lässt sich wenig sagen, möglich wären sowohl ein Rechteck als auch ein Halbkreis oder Oval.


Reisekleidung/Wetterschutz

Radmantel, Rechteckmantel oder Cappa (ohne Kapuze)

KEINE Gugel

 

Novizinnen und Laienschwestern

Wie bei den Mönchen war auch Novizinnen das Chorgewand untersagt. Novizinnen trugen zu einer Tunika einen weißen Schleier.

Bei der Profess bekamen sie sowohl Chorgewand als auch den schwarzen Schleier.

 

Über die Kleidung der Laienschwestern kann hier nur spekuliert werden. Mit einfacher, ungefärbter Arbeitskleidung (= Tunika/Cotta) ist man hier bestimmt auf der sicheren Seite. Zumindest eine Haube, ggf. zusätzlich Wimpel und Schleier, sollten selbstverständlich sein.

 

Einige weitere Beispiele für Ordensschwestern:

Links: vermutlich eine Benediktinerin, hier mit schwarzer Tunika und schwarzer Kukulle.

Mittig: Bernard von Clairvaux mit zwei Schwestern, demnach vermutlich Zisterzienserinnen (ebenso wie Bernhard).

Rechts: möglicherweise wieder eine Benediktinerin, diesmal mit schwarzer Kukulle und hellem Unterkleid.

        

 

 

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